„Die Energiekrise hat sich etwas entspannt und die Stimmung in den über 11.000 Handwerksbetrieben mit ihren mehr als 100.000 Mitarbeitenden im Kammerbezirk ist besser als noch vor zwei Monaten“, so die vorläufige Bilanz von Kammerpräsident Reiner Möhle. Rückblickend sei das Handwerk der Region relativ gut durch die Pandemie gekommen, auch wenn es die personenbezogenen Dienstleister wie Friseure und auch das Lebensmittelhandwerk stärker getroffen hat, als andere Handwerksbereiche. Für 2023 prognostiziert Möhle allerdings eine schwierige konjunkturelle Entwicklung. Der Geschäftsklimaindex fiel innerhalb eines Jahres um 37 Punkte – ein noch nie in solcher Dimension verzeichneter Rückgang.
„Seit mehr als 15 Jahren hat das Handwerk kontinuierlich positive Bilanzen gemeldet, trotz Corona. Aber für die kommenden Monate mache ich mir Sorgen“, so Möhle in seinem Bericht. Inflation, Energiepreise und die Folgen des Ukraine-Krieges ließen die Stimmung sinken und führten vermehrt zu Existenznöten. „Es stimmt bedenklich, wenn eine Gas-Energieeinsparung von rund 20 % durch eine reduzierte Produktion entstanden ist“, so der Kammerpräsident. Auch würden steigende Zinsen und der erhebliche Materialmangel sowie die damit verbundene massive Verteuerung zu einem Einbruch der Auftragseingänge führen. In diesem Zusammenhang sprach Möhle auch von einem sich verschärfenden Fachkräftemangel, der das Leistungsspektrum der Handwerkswirtschaft enorm einschränken werde: „Der Nachwuchsmangel ist ein weiterer ‚Preistreiber‘, denn die immensen Herausforderungen wie Infrastrukturmaßnahmen und die Bewältigung der Klimawende müssen unsere Betriebe mit immer weniger Mitarbeitenden leisten.“
Das bestätigte Hauptgeschäftsführer Sven Ruschhaupt. Die Kammer registrierte ein Minus von rund 5 % bezüglich neu abgeschlossener Lehrverträge. „Wir sind zwar immer noch eine der ausbildungsstärksten Regionen Deutschlands, aber die Kurve geht seit 10 Jahren stetig nach unten.“ Den Koalitionsvertrag der neuen niedersächsischen Landesregierung bewertet Ruschhaupt aus Sicht des Handwerks als durchwachsen: „Positiv sei die geplante Einführung des Azubi-Tickets für 29 Euro pro Monat sowie die Fortführung der Meisterprämie, der Meistergründungsprämie und des Mikrostarterprogramms. Mit Blick auf die Berufsorientierung haben wir uns aber konkretere Aussagen gewünscht.“ Wichtig sei vor allem, die Leistungsfähigkeit und die zeitgemäße Ausstattung der Bildungszentren zu garantieren. Unverzichtbar seien daher Investitionen in den Neubau und die Modernisierung von Werkstätten im gesamten Kammerbezirk.
Die Handwerkskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim hat den beiden unabhängig voneinander agierenden Betrieben offiziell die Kennzeichnung „Gemeinsam für mehr Nachhaltigkeit“ verliehen. „Wir freuen uns sehr, diesen Prozess durchlaufen zu haben, gilt diese Kennzeichnung doch auch als ein Marketingfaktor für unsere Unternehmensphilosophie der beiden Betriebe“, sagt Geschäftsführer Jürgen Holterhus, Die beiden Holterhus Betriebe sind die Ersten im Kammerbezirk, die die Kennzeichnung „Handwerk als Partner der Niedersachsen Allianz für Nachhaltigkeit“ führen dürfen. Begründung der Jury: Die Holterhus Betriebe organisieren beispielhaft die traditionelle Weitergabe von Wissen in Verbindung mit hoher Anpassungs- und Innovationsfähigkeit, sie sind regional verwurzelt und bieten die auf die Bedürfnisse der Kundschaft zugeschnittenen Produkte und Dienstleistungen in einer spezifizierten und individuellen Systematik an.
„Nachhaltigkeitskriterien gewinnen massiv an Bedeutung, denn schon jetzt wird Nachhaltigkeit oftmals bei der Vergabe von Fördermitteln seitens der Kommunen, des Landes oder des Bundes berücksichtigt“, erklärt Kammer-Hauptgeschäftsführer Sven Ruschhaupt, der die Urkunden gemeinsam mit Betriebsberaterin Sabrina Wurm übergab. Auch Banken würden künftig selbst mehr auf die Nachhaltigkeit bei den Geschäften ihrer Kunden achten. Ruschhaupt: „So wird nachhaltiges Wirtschaften und der Nachweis der betrieblichen Nachhaltigkeit künftig eine wichtige Rolle spielen.“
Das Siegel dürfen beide Betriebe ab jetzt für fünf Jahre führen. Mit welchen Maßnahmen dieses Siegel erlangt werden kann und was dafür zu tun ist, erfahren interessierte Betriebe auf der Website der Landesvertretung der Handwerkskammern Niedersachsen oder bei Sabrina Wurm
„Wenn man nach neun Monaten auf die Zeit der Führungswerkstatt zurückblickt, so ist bei einem selbst viel an Erkenntnissen gereift und es zeigen sich weitere Wege auf“, so haben die Teilnehmer die aktuell fünfte Runde der Führungswerkstatt bewertet. Nach der coronabedingten Pause fand seit Januar diesen Jahres wieder eine Führungswerkstatt bei der Handwerkskammer statt. Den Teilnehmern wurde mittels Training durch Christof Hahn („Change-it-easy“) und begleiteter Beratung durch die Betriebsberatung der Handwerkskammer „Hand-werkszeug“ zur Umsetzung des Erlernten für den Betriebsalltag an die Hand gegeben. Zwei Themenblöcke standen dabei im Fokus und bilden den Schwerpunkt der Führungswerkstatt: Führung und Kommunikation.
Für die Teilnehmer standen neben dem Erkennen der Rolle als Führungskraft auch die Entwicklung eigener kommunikativer Kompetenzen im Blickpunkt. „Immer wieder scheitern Arbeitsabläufe an unzureichender Kommunikation untereinander“, so die Erkenntnis der Teilnehmer im Vorfeld der Schulung. An dieser Stelle wurde intensiv angesetzt. Das Erlernte im Arbeitsall-tag wirksam und vor allem nachhaltig einzusetzen, sorgte für motivierende Impulse, es weiter fortzuführen und so an der eigenen Entwicklung als Führungskraft zu arbeiten. Natürlich ge-lingt nicht immer alles sofort oder beim ersten Mal. Aus diesem Grund sind zwischen den 6 Modulen der Schulung ausreichend Zeitabstände eingeplant, so dass erlernte Aspekte im Alltag ausprobiert und trainiert werden könn kann. Am Beginn einer jeden Schulung steht immer ein Rückblick auf das Erlebte oder das was man angewendet hat. „Das stärkt die eigene Motivation und hilft auch bei Rückschlägen trotzdem weiterzumachen“, ergänzt die Runde der Teilnehmer ihre Eindrücke zur Führungswerkstatt.
Die Teilnehmer der aktuelle Runde kamen aus folgenden Betrieben: EBM Elektro-Bau-Montage GmbH & Co., Osnabrück, Teamplan Josef Meyer GmbH, Nordhorn und Fahrrad Schwan GmbH & Co. KG, Melle.
Die Führungswerkstatt ist ein Angebot der Handwerkskammer und richtet sich an Führungskräfte unterhalb der Inhaber. Die nächsten Termine für die Führungswerkstatt, die am 7. Oktober 2022 startet, finden Sie hier.
Die Aloys & Brigitte Coppenrath Stiftung prämiert gemeinsam mit der Handwerkskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim Nachfolger*innen von Handwerksbetrieben mit ihrem Übernahmekonzept. Der Förderpreis in Höhe von 2.500 Euro pro Preisträger*in wird dabei für ein individuelles Coaching-Programm verwendet. Das mehrmonatige Coachingprogramm unterstützt die Preisträger als Nachfolger*in darin den Übernahmeprozess und die betriebliche Weiterentwicklung nach der Übernahme erfolgreich zu gestalten. Alle Preisträgerinnen und Preisträger, sowie die Betriebsübergeber*innen und Dozenten*innen trafen sich jetzt zu der Auftaktveranstaltung im Lingener IT-Zentrum.
„Sie alle haben sich für eine aktive Nachfolgeregelung entschieden und wollen Ihre Betriebe erfolgreich zukunftsfest machen“, erklärte Kuratoriumsmitglied Peter Voss in seiner Begrüßung und machte als erfahrener Handwerksunternehmer im Ruhestand klar, dass allein warme Worte keine Hilfe sind, denn der Übernahmeprozess koste „viel Zeit, sehr viel Geld und noch viel mehr Nerven“. Der ehemalige Präsident der Handwerkskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim betonte die Notwendigkeit einer Unterstützung und Förderung von Nachfolger*innen angesichts der Tatsache, dass rund ein Drittel aller 11.000 Handwerksbetriebe im Kammerbezirk in den nächsten Jahren aus Altersgründen zur Übernahme anstehen.
Alle Preisträger*innen durchlaufen jetzt ein neunmonatiges maßgeschneidertes Individualprogramm in Gruppen- und Einzelcoachings. Dabei werden den Teilnehmer*innen die wesentlichen Fähig- und Fertigkeiten an die Hand gegeben, um den ausgewählten Betrieb zu übernehmen und zukunftsfähig weiterzuführen. Ziel des Coaching ist, die Nachfolger*innen in die Lage zu versetzen eigene tragfähige Geschäftsstrategien zu entwickeln und umzusetzen, ihre eigene Unternehmer- und Führungsrolle zu finden und mit der richtigen Gesprächsführung und Kommunikationstechniken die eigenen Vorstellungen durchzusetzen. „Deshalb startet der Coach mit einer Ist-Analyse und gemeinsam werden die Themen projektiert, die die Nachfolger*innen umtreiben. Anschließend wird das jeweilige Programm zusammengestellt und definiert, wer von den Beratern den jeweiligen Nachfolger unterstützen kann“, erklärt Projektkoordinatorin Annika Hörnschemeyer (Nachfolgemoderatorin der Handwerkskammer) die Systematik.
Osnabrück – startup-osnabrueck.com soll ab sofort für Transparenz in der
Osnabrücker Gründungsszene sorgen. Ziel ist, dass sich das gemeinsame Projekt von WFO und weiteren regionalen Partnern zur zentralen Informationsplattform für Gründungsinteressierte und Startups in Osnabrück entwickelt. Die Seite soll den Startup Standort Osnabrück nicht nur sichtbarer machen, sondern vor allem einen Überblick über die Startup Landschaft der Hasestadt bieten.
Die Webseite geht aus einer gemeinsamen Initiative von der Wirtschaftsförderung Osnabrück (WFO), den Osnabrücker Hochschulen, der IHK und der Handwerkskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim, dem ICO InnovationsCentrum Osnabrück, den
Acceleratoren OHA, Seedhouse und SmartCityHouse sowie den Wirtschafts-Senioren Osnabrück hervor.
Das gemeinsame Netzwerk bietet nun auch einen gemeinsamen monatlichen Stammtisch für Gründungsinteressierte und Jungunternehmende (sog.) „MeetUps“ an.
https://www.hwk-osnabrueck.de/neuer-internetauftritt-fuer-startups-in-osnabrueck/
Nachhaltigkeit wird im Handwerk täglich gelebt. „Das Handwerk leistet als Multiplikator, Pionier oder als Problemlöser und Umsetzer vor Ort wichtige Beiträge für eine nachhaltige Entwicklung – und das nicht nur im ökologischen, sondern auch im ökonomischen und sozialen Sinne“, so Eckhard Stein, Vorsitzender der Landesvertretung der Handwerkskammern Niedersachsen e.V.
Ab sofort haben niedersächsische Handwerksbetriebe die Möglichkeit, ihre eigenen betrieblichen Anstrengungen für mehr Nachhaltigkeit gezielt zu intensivieren und sich am Ende dafür kennzeichnen zu lassen. Das Siegel und die Urkunde können für die betriebliche Öffentlich-keitsarbeit genutzt werden.
„Gerade jetzt ist es besonders wichtig, Handwerksbetriebe auf ihrem Weg zur betrieblichen Nachhaltigkeit zu begleiten und für künftige Anforderungen zu sensibilisieren“, erklärt Stein. „Nachhaltigkeitskriterien gewinnen massiv an Bedeutung. Umweltbewusstes und ressourcen-schonendes Wirtschaften wird zunehmend wichtiger – das zeigt nicht nur die aktuelle Lage. Ein Nachweis der betrieblichen Nachhaltigkeit kann mit Blick auch auf die zu erwartenden Ent-wicklungen auf europäischer Ebene in Zukunft auch mittelbar eine größere Rolle spielen. So könnten auch Handwerksbetriebe durch die Einführung der Corporate-Sustainability-Reporting-Directive sowie der EU-Taxonomie (ein Klassifizierungssystem, das nachhaltige Wirtschafsak-tivitäten definiert und klassifiziert) verstärkt gefordert werden.
„Betriebe werden sich daher in jedem Fall strategisch und systematisch nachhaltig ausrichten müssen“, erklärt Stein. „Auf diesem Weg werden sie von Seiten der Handwerkskammern be-gleitet. Handwerksunternehmen, die bereits Nachhaltigkeitsmaßnahmen umgesetzt haben oder sich gerade auf den Weg machen, haben nun auch die Möglichkeit sich für ihr Engagement auf Landesebene kennzeichnen zu lassen. Ziel ist es dabei, die Betriebe auch für eine ausführliche Nachhaltigkeitsberichterstattung zu sensibilisieren und zu motivieren.
Sie haben einen Betrieb und haben Interesse an der Kennzeichnung? Lassen Sie uns Ihre Absichtserklärung zukommen.
Das Thema der „Unternehmensnachfolge“ ist relevanter denn je. Nahezu jeder dritte Hand-werksbetrieb im Kammerbezirk steht in den nächsten 5-7 Jahren zur Übergabe an. Grund dafür ist die demographische Entwicklung. Die sog. Babyboomer-Generation erreicht das Renteneintrittsalter, mit der Folge, dass viele Chefsessel im regionalen Handwerk recht kurzfristig neu zu besetzen sind.
Der Generationswechsel im regionalen Handwerk wird dabei kein Selbstläufer. Es fehlt immer häufiger an Nachfolgerinnen und Nachfolgern. Eine Untersuchung der Handwerkskammer kommt zum Schluss, dass aktuell jedem vierten zur Übergabe anstehenden Handwerksbetrieb die Nachfolge fehlt. „Genau an dieser Stelle setzt nun meine Arbeit an“, betont der neue Nachfolgemoderator der Handwerkskammer Dirk Lebeda. „Ich möchte erreichen, dass übergabefähige Handwerksbetriebe auch tatsächlich eine Nachfolgelösung finden und damit Wirtschafts-kraft, Arbeitsplätze und handwerkliche Kompetenz in der Region erhalten bleiben“, so Lebeda weiter.
Der 42-jährige Personalfachwirt und Betriebswirt (HwO) beschäftigt sich seit August mit der Entwicklung und Durchführung verschiedener Maßnahmen, um das Potenzial an Übernehme-rinnen und Übernehmern im Kammerbezirk zu aktivieren und sie bei Ihrem Vorhaben zu fördern. In seiner Funktion als Nachfolgemoderator bietet er an, den gesamten Übernahmeprozess zu begleiten. „Vor allem möchte ich durch individuelle und persönliche Beratungsgespräche und Förderprogramme die Hemmschwelle nehmen und Mut zur betrieblichen Übernahme machen“, beschreibt Lebeda seine Aufgabe. Familienmitglieder und interne Mitarbeitenden eines Handwerksbetriebes gehören dabei ebenso zu seiner Zielgruppe, wie angehende Handwerksmeisterinnen und Handwerksmeister, Hochschulabsolventen und Studierende. Außerdem möchte Lebeda mit seinem Beratungsangebot explizit auch Soloselbstständige ansprechen, denen sich die Chance bieten kann, ihr bestehendes Unternehmen durch eine betriebliche Übernahme nachhaltig zu vergrößern.
Zur Unterstützung seiner Aufgabe organisiert der Nachfolgemoderator Dirk Lebeda regelmäßig wiederkehrende Seminare, Workshops und Infoveranstaltungen zum Thema „betriebliche Nachfolge im Handwerk“. Zudem bezieht er die fachliche Expertise der Betriebsberaterinnen und Betriebsberater der Handwerkskammer im Übergabeprozess mit ein. Ein erstes konkretes Angebot an die Übernahmeinteressierte macht Dirk Lebeda auch. So startet Anfang nächsten Jahres ein Coaching-Programm für angehende Betriebsnachfolgerinnen und Betriebsnachfolger im Handwerk. „Das Programm ist bewährt und es qualifiziert und ermutigt zur Übernahme“, ist Lebeda überzeugt. Die Bewerbungsphase für das Coaching-Programm startet diesen Dezember und ist auf der Homepage der Handwerkskammer einzusehen.
Markus Morgret wollte Planungssicherheit bei der Nachfolgeregelung für seinen Elektro-Betrieb. Der heute 56-jährige Unternehmer hatte allerdings schlichtweg keinen Plan, wie das funktionieren könnte. Und mit wem. Wie löse ich juristische und betriebswirtschaftliche Fragen? Überhaupt das Thema Geld. Alles komplex und schwierig. Nicht allerdings für die Betriebsberater der Handwerkskammer. Ansgar Göbel erarbeitete gemeinsam mit Morgret ein Übergabekonzept. Mit am Tisch saß auch Marcus Wierling (41) der den Betrieb in einigen Jahren komplett übernehmen wird. Wir haben den Betrieb pressemäßig begleitet und gefilmt.
https://www.hwk-osnabrueck.de/nachfolge-frueh-entschieden/ https://www.noz.de/lokales/hagen/artikel/mowitech-in-glandorf-hat-unternehmensnachfolge-frueh-geregelt-40047224
Knapp 7.000 Handwerksbetriebe haben Mitte des Jahres Post von der Handwerkskammer be-kommen. Nach dem Motto „Förderung kann helfen“ informierte die Betriebsberatung über aktuelle Förderprogramme des Landes und des Bundes zur Digitalisierung im Handwerk.
Ein voller Erfolg für den Handwerkskammerbezirk ist das Förderprogramm DigitalBonus Niedersachsen. 603 regionale Handwerksbetriebe erhielten aus diesem Programm eine Förderzusage. Rd. 4,3 Mio. EUR Fördermittel konnten so für die Region gewonnen werden.
Das Beratungsangebot ZEIT ZU WECHSELN – KOMM INS HANDWERK richtet sich an Frauen, die sich vorstellen können, in einen handwerklichen Beruf zu wechseln. Die Handwerkskammer unterstützt auf den Weg dorthin. Ob Ausprobiertage in Handwerksbetrieben, einem zweiwöchigen Betriebspraktikum oder bei der Aufnahme einer Ausbildung, die Projekt-leiterin Frau Heike Leyer begleiten interessierte Frauen individuell und persönlich.
https://www.hwk-osnabrueck.de/dasbeste/
Der Gewerkepass ist nun auch offiziell eine „Erfolgsgeschichte aus Niedersachsen“. Die „Er-finder“, das Jobcenter Osnabrück und die Handwerkskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim, hatten den 1. Platz schon im letzten Jahr errungen, coronabedingt fand die Aus-zeichnung erst dieses Jahr statt. In der Begründung für die Preisvergabe wurde insbesondere auf die Vielfalt des Engagements für und mit Geflüchteten in ganz Niedersachsen hingewiesen.
Standesgemäß fand die Feier in der Straßenbauhalle der Handwerkskammer statt. Auf extra von Auszubildenden mit verschiedenen Motiven gepflasterten Ständen kamen die Absolventen, Arbeitgeber, Bündnispartner und der Ministerpräsident ins Gespräch.
In ihren Grußworten freuten sich Jobcenter-Geschäftsführerin Nicole Anell und Handwerks-kammerpräsident Reiner Möhle über die große Resonanz auf den bundesweit einmaligen Ge-werkepass und stellten die Beteiligung weitere Gewerke in Aussicht. Beide waren sich einig: „Die Erfolgsgeschichte geht weiter“. Denn, so Frau Anell, führt der Gewerkepass zumeist di-rekt in ein Beschäftigungsverhältnis und, so Herr Möhle, entlastet er die stark beanspruchten Fachkräfte durch qualifizierte Helfer.
Ministerpräsident Stephan Weil lobte den Gewerkepass als innovativ und praxistauglich. Der Gewerkepass sei, so Weil, eine ideale niederschwellige Einstiegsmöglichkeit in die Arbeits-welt. Und Arbeit sei nach wie vor das wichtigste Integrationsmittel.
In der Diskussion mit dem Ministerpräsidenten begründete Jens-Peter Zuther, Geschäftsführer der Firma Diekmann und Vertreter des neu gegründeten regionalen Straßenbaubündnisses, sein Engagement bei der Entwicklung des Gewerkepasses vor allem mit der händeringenden Suche der Straßenbauunternehmen nach Fachkräften. „Über den Gewerkepass gelingt uns ein richtig guter Einstieg in den Straßenbau“. Gleichzeitig plädierte er bei den Teilnehmern mit Migrati-onshintergrund für eine verstärkte Sprachförderung direkt am Arbeitsplatz. Da werde Sprache schneller gelernt als in Sprachkursen. Unterstützung bekam Zuther von Manuela Wehrmeyer, Bereichsleiterin des Bildungswerks der Niedersächsischen Wirtschaft (BNW). Ausgezeichnet 2020 mit dem Niedersächsischen Integrationspreis für innovative Sprachförderung, bringt der BNW 3.000 Euro des Preisgeldes bei der Sprachförderung von Mitarbeitenden im Straßenbau ein.
Von Ministerpräsident Weil nach den Voraussetzungen für eine erfolgreiche Teilnahme am Gewerkepass gefragt, brachte Ausbildungsleiter Friedrich Pfohl es so auf den Punkt: “Voraus-setzung ist vor allem der Spaß an der Arbeit“. Dann, so Pfohl, könne man alles schaffen. Und die, die es geschafft hatten, die Absolventen, überlegen schon weiter. Denn der Gewerkepass ist für einige von ihnen der Einstieg in eine Ausbildung. Etwas, was sie sich vor dem Gewerkepass nicht zugetraut hatten.
Das Erfolgsmodell Gewerkepass soll nun weiter Schule machen. Am besten deutschlandweit. Dass zwei Straßenbauunternehmen aus Lingen an der Veranstaltung teilnahmen ist jedenfalls ein gutes Omen.